Große Visionen: Investor stellt Landrat Pläne zum Veritas Park vor

20.05.2025

Am 19. Mai 2025 traf sich der Prignitzer Landrat Christian Müller mit Renaud Vercouter, dem Investor des Veritas Parkes in Wittenberge. Während einer Besichtigung des Geländes erläuterte Vercouter seine Vorhaben und ließ den Landrat Einblick in eine mögliche Zukunft dieses besonderen Areals erhalten.

Landrat Christian Müller und Investor Renaud Vercouter stehen vor einer riesigen Fensterfront im Veritas Park und schauen auf Wittenberge herab. Hier sollen künftig Gäste in einem Restaurant schlemmen und die Aussicht genießen. Geht es nach Vercouters Plänen, steht den 34 denkmalgeschützten Gebäuden im Industriepark eine große Zukunft bevor. In dieser Woche informierte sich der Landrat über die Visionen.

Gastronomie, drei Hotels, ein Co-Working Space sollen entstehen. Es wird Platz für große Kunstausstellungen geben, für ein Konferenzzentrum und einen Musikclub nennt Renaud Vercouter Beispiele. Insgesamt stehen mehr als 100.000 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung. „Wir sprechen von einem 250 Millionen teuren Projekt“, sagt er. In seinen Augen sei Wittenberge ein idealer Standort. Die Lage mittig zwischen Berlin und Hamburg, der ICE-Anschluss und die lebenswerte Umgebung machen die Stadt attraktiv. „Hier ist die Welt nicht zu Ende, sie entsteht hier neu“, verrät er seine Philosophie.

Die Dimension des Projekts sei ihm bewusst. Genauso wie das Scheitern bisheriger Pläne in den vergangenen Jahrzehnten. Er wolle mit einem Team aus Investoren, Unternehmen, Architekten und Kulturschaffenden aus zwölf Nationen zusammenarbeiten: „Sie bringen Kapital und das nötige Know-how mit.“

Längst gibt es Gespräche, konkrete Pläne und Bauzeichnungen. Erste Bauanträge sind beim Landkreis gestellt und genehmigt. „Wir haben bereits 500 Kubikmeter Abfall aus den Gebäuden entfernt“, so Vercouter. Aktuell tausche man sich mit dem Landkreis über die Fassadensanierung aus. „Wir stimmen mit dem Denkmalschutz die Farbe ab“, sagt Vercouter und fügt eine Bitte an den Landrat an: „kein Grau.“ „Es gibt Alternativen“, sagt Gordon Thalmann, Sachbereichsleiter Denkmalschutz. Er kennt alte Aufnahmen der Gebäude, bevor die Fassade in ihrem jetzigen Gelbton gestrichen wurde.

Künftig soll es vier Zugänge zum Areal geben, aktuell ist es ein einziger. Für Fußgänger könnte ein Eingangsbereich vom Oberstufenzentrum kommend geschaffen werden. Das wäre ideal und ein direkter Weg zum Konferenzzentrum und zum ersten der drei geplanten Hotels. Der Tagungsbereich soll im Raum der früheren Mensa entstehen. „Wir werden Möglichkeiten prüfen“, verspricht Landrat Müller und fragt nach der Zeitschiene. „Die erste Phase soll bis zur Landesgartenschau 2027 abgeschlossen sein“, antwortet Vercouter. Dann würde auch das erste Hotel eröffnen. Das Dach und den Eingangsbereich in den Veritas Park will er bis dahin begrünen. Insgesamt verfolgen er und seine Partner einen ökologischen Gedanken bei der Modernisierung. Rund 50 Millionen Euro seien für diesen ersten Abschnitt geplant.

„Was ich hier sehe und höre klingt sehr anspruchsvoll und spannend. Es zeichnet sich eine positive Entwicklung ab. Zusätzlich gibt es internationale Expertise und eine klare Strategie für den Veritas Park. Ich hoffe, die Ideen lassen sich wie geplant umsetzen und es resultieren weitere Wachstumsimpulse aus dem Vorhaben für den gesamten Landkreis“, sagt Landrat Christian Müller. Er sichert die Begleitung und Unterstützung des Vorhabens durch die Kreisverwaltung zu.

Wenn es gelingt, alle Pläne umzusetzen, plant Renaud Vercouter bis zu 2000 Arbeitsplätze auf dem Areal, 50 Start-ups und Unternehmen könnten sich ansiedeln. Das würde der ganzen Stadt einen Entwicklungsschub bringen, meint er und blickt erwartungsvoll auf weitere Gäste des Termins. Neben dem Landrat waren auch die Unternehmer Jonathan Teklu, ein Kenner der Berliner Start-up-Szene, und der international agierende Unternehmer Jürgen Steinke gekommen. Beide bescheinigen dem Veritas Park ein hohes Potenzial und bekunden Interesse an einer Zusammenarbeit.